Wir alle leben in einer Zeit…

… in der sich alles immer schneller zu drehen scheint. Gerade hat ein neues Jahr angefangen und das Neue scheint groß vor uns zu liegen und plötzlich, Schwupps, ist auch dieses Jahr vorbei und wir fragen uns, wie konnte das passieren? Wir sind mehr damit beschäftigt, zu funktionieren und Dinge zu erledigen, als zu leben. Wir rasen durch unseren Tag genauso wie durch unser Leben mit einem imaginären Ziel vor den Augen, das uns ein Leben nach unseren Wünschen verspricht: Wenn wir dort angelangt sind, dann werden wir unser Leben genießen. Ich glaube, dass dieses Gefühl, dass „die Zeit uns wie Wasser durch die Finger rinnt“ daher kommt, dass wir unser Leben so mit Aktivität und ständigem Tun vollgestopft haben, dass wir nicht mehr dazu kommen, das Leben wirklich wahrzunehmen, geschweige denn, es zu genießen.

Vor einigen Jahren, kurz nachdem ich meine Ausbildung zum Physiotherapeuten abgeschlossen hatte, reiste ich in das damalige Land meiner Träume – nein, nicht Panama, Neuseeland. Ich kam dort nach 32 Stunden Flug, mit Zwischenstopp, an. In 32 Stunden einmal um die halbe Welt. Ich fühlte mich wie der Reiter, der mit einem Begleiter durch die Wüste galoppiert ist und plötzlich anhält. Sein Begleiter fragt ihn, warum er auf einmal eine Rast einlegt, wo sie doch noch eine lange Reise vor sich hätten? Der erste Reiter antwortet:

„Wir sind scharf geritten und ich brauche eine Pause, damit meine Seele hinterherkommt.“

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