Eigentlich bin ich ja eingefleischter Vegetarier 😊 aber heute muss ich, aus gegebenem Anlass, über Hühnersuppe schreiben. Mich hat´s erwischt (endlich), trotz Vitamin C. Ich dachte schon, ich kriege gar keine Auszeit mehr. Einfach so mal Pause machen und meine Patienten allein lassen, geht gar nicht, sagt mein Gewissen. Da brauche ich schon einen wirklich guten Grund, um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Und deshalb DANKE Juist. Wieso Juist? O.K. erkläre ich kurz: ich war eine Woche zur „Gesundheitswoche“ auf Juist, na und da habe ich mir eine Erkältung eingepackt und mit nach Hause genommen, damit ich mich von der Gesundheitswoche erholen und über Hühnersuppe schreiben kann.
Jetzt liege ich hier ganz alleine und denke wie schön war das doch als Kind krank zu sein. Da kam dann meine Mama mit leckerer heißer Hühnersuppe – für mich der Inbegriff von Mutterliebe und Fürsorge. Mit Taubensuppe funktioniert das auch, sogar noch besser, weil es nichts gibt, was so gesund ist wie Taubensuppe, hat meine Mama jedenfalls gesagt und erzählte manchmal, die Geschichte von meinem Vater, der schwerkrank aus dem Krieg zurückkam. Gute Medikamente gab es kaum damals. Also musste sie sich selber helfen. Mein Onkel brachte regelmäßig Tauben (ich glaube selbst geschossen) und meine Mama kochte für meinen Vater Taubensuppe. Die Taubensuppe und die Fürsorge meiner Mama brachten ihn wieder auf die Beine, ganz ohne Antibiotika, oder vielleicht auch deswegen.
Gehe jetzt bitte nicht los und dezimieren die Tauben auf dem Jahnplatz oder wie der Hauptverkehrsplatz in Deiner Stadt heißt. Ich fürchte, dass diese Tauben niemanden gesund machen. Ich habe übrigens mal meinen italienischen Freunden erzählt, dass man auch Tauben essen könne. Sie fanden diese Vorstellung ungefähr so schmackhaft wie wir die Vorstellung unsere Hauskatze zu verspeisen. Geschmäcker sind eben unterschiedlich, von den Chinesen reden wir hier am besten nicht – obwohl mit Suppen kennen sich die Chinesen wirklich gut aus. Es gibt Suppen, deren Rezepte nur innerhalb einer Familie von Generation zu Generation weiter gegeben werden, ebenso wird immer ein Rest der Suppe aufbewahrt und als Grundlage für die nächste Suppe genommen. Es soll Suppen geben, die schon mehrere hundert Jahre alt sind… und dann die Essgewohnheiten der Franzosen…, ich schweife ab.
Hühnersuppe hat gegenüber Tauben und chinesischen Suppen noch einen Vorteil, man kriegt gesunde Hühner in jedem Bioladen und die Zubereitung geht super leicht.
Man nehme:
Gemüse z.B. Lauch, Sellerie, Möhren, Blumenkohl, Bohnen, Erbsen oder was Dir sonst noch einfällt. Ich nehme immer noch etwas Ingwer (wärmt super) oder wie wäre es mit frischen Liebstöckel, der bringt eine angenehme Würze in die Suppe.
1 Huhn, alternativ 1 Taube oder Hühnerfond mit und/oder ohne Hühnerfleisch.
Das Huhn mit dem gesäuberten, klein geschnittenem Gemüse zusammen in einen Topf geben, mit Wasser bedecken, auf kleiner Flamme eine Stunde köcheln lassen und dann eine Stunde oder länger ziehen lassen. Die Hühnersuppe wird umso besser, je länger man sie ziehen lässt. Wenn Du magst isst Du die Brühe gleich so oder Du trennst die Flüssigkeit von dem Gemüse, nimmst das Fleisch vom Huhn, fügst Brühe, Huhn und frisches feingeschnittenes Gemüse zusammen, kochst die Suppe bis das Gemüse fast gar ist, gibst noch schnell Suppennudeln oder Reis zu und schon hast Du eine leckere Mahlzeit.

Bitte wasch Dir die Hände mit Seife wenn Du das Huhn angefasst hast. Auch nach Gemüse gilt immer Hände waschen. Für die Küchenhygiene ist es das A und O immer sauber zu arbeiten. Besser Du wäscht Dir einmal mehr die Hände als zu wenig.
Wenn ich an meine Erkältungen und die dazugehörige Pflege meiner Mama denke (mein sekundärer Krankheitsgewinn), dann bin ich fast schon wieder gesund.
Allerdings funktioniert das nicht mit Pfefferminztee, zu dem mich meine Mama auch manchmal genötigt hat. Damit fühle ich mich gleich wieder krank.
Jetzt gehe ich erst einmal los und hole mir ein Huhn…
Bis zum nächsten Mal. Und immer schön gelassen bleiben! 😊 Ronald
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