Brücken bauen, hilft Gräben zu überwinden!

Mit diesem Jahr 2021 geht ein Jahr zu Ende, in dem es neben guten und schönen Momenten auch eher schwierige Zeiten gab, die für sehr viele Menschen   schmerzlich, anstrengend, herausfordernd und erschöpfend, voller Unsicherheit, Angst und oft auch mit viel Leid verbunden war. Doch wann immer etwas zu Ende geht, beginnt auch immer etwas Neues.

Ein neuer Anfang

Wie Hermann Hesse sagt:

„Jedem Anfang liegt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.“

Dieser Satz begegnet mir immer wieder und berührt mich ebenso oft. Denn er zeigt mir jedes Mal, dass Wandel, Unsicherheit und schwierige Lebensphasen zum Leben dazu gehören und, dass nichts von Dauer ist, nicht das Leichte und Schöne, aber auch nicht das Schwere und Schmerzliche. Alles, ausnahmslos alles kommt und geht.

Und vielleicht bietet diese Zeit ja auch neue Chancen, das Alte hinter uns zu lassen und etwas Neues zu schaffen, indem wir uns selbst und  auch denen gegenüber, die nicht die gleiche Meinung haben wie wir, mit Offenheit, Toleranz, Wertschätzung, mit Herzenswärme, Akzeptanz und Liebe begegnen.

Und wie das Neue aussehen wird und welche Qualitäten unser Leben prägen werden, das bestimmen letztlich wir selbst.

Brücken bauen!

Ich würde mir für dieses kommende Jahr 2022 wünschen, dass wir wieder Brücken bauen, wo vorher Gräben waren und dass wir erkennen, wer wir wirklich sind, dass uns mehr verbindet als uns trennt – und dass wir alle

 ein Teil EINER Menschheitsfamilie sind.

Die Anregung zu meinen Gedanken zum Jahresende bekam ich durch einen Film, den ich vor vielen Jahren gesehen habe.

Der Film; Chocolat?

In diesem Film geht es einerseits ganz offensichtlich um Genuss und Sinnlichkeit, aber auf einer tieferen Ebene auch um Toleranz, Offenheit, Akzeptanz und um die Frage, wie können wir in all unserer Unterschiedlichkeit miteinander leben?

Und für die, die ihn nicht gesehen haben sollten oder sich nicht mehr genau erinnern, gibt es eine kleine Zusammenfassung;

Zusammen mit ihrer kleinen Tochter Anouk zieht Vianne (Juliette Binoche) im Frankreich der fünfziger Jahre von Dorf zu Dorf, um selbstgemachte Schokoladenköstlichkeiten den dort lebenden Menschen anzubieten. Vianne´s Mutter – eine Nomadin und Nachfahrin der Mayas – lehrte sie einst die Kunst der Schokoladenherstellung. Unfähig sesshaft zu werden, (- denn der Nordwind – ebenfalls ein Erbe Ihrer Großmutter – treibt sie irgendwann immer wieder weiter), kommt sie denn an einem eiskalten Wintertag mit ihrer Tochter Anouk in ein kleines Dorf namens; Lansquenet – Sous – Tannes.

Hier eröffnet Vianne eine „Chocolaterie“, ausgerechnet kurz vor der Fastenzeit.

Die obersten Gebote des Dorfes, auf dessen Einhaltung ein noch junger Pfarrer und vor allem der Bürgermeister Comte de Reynaud streng achten, heißen; Ruhe und Ordnung. Und der Lebensrhythmus der Menschen wird von den Gottesdiensten und der Moral der örtlichen Kirche – und des Bürgermeisters- bestimmt.

Vianne versteht sich nicht nur auf die Kunst der Schokoladenherstellung, sondern mit Hilfe eines alten Mayaorakels kann sie die Lieblingsschokolade eines jeden Menschen erraten und ihnen einen Weg zur Erfüllung ihrer geheimen Wünsche und Sehnsüchten zeigen. So lernen die Menschen langsam wieder ihre eigene Lebendigkeit kennen, öffnen  nach und nach ihre Herzen und – wie nach einem langen Schlaf -, scheinen sie aufzuwachen hinein in das Leben; lieblos frustrierte Paare entdecken wieder die Liebe und die Leidenschaft für – und miteinander, geheime Wünsche und Sehnsüchte werden offenbar und erfüllen sich, Menschen finden zueinander.

Lansquenet – Sous – Tannes

So prallen in Lansquenet – Sous – Tannes die jahrhundertealten festen und scheinbar unveränderbaren Strukturen von selbstgefälliger Moral, Unlebendigkeit, Ordnung, Selbstkasteiung, Hartherzigkeit, Ängstlichkeit, und Gefühlskälte auf der einen Seite und das genaue Gegenteil: Genuss, Sinnlichkeit, Lust, Warmherzigkeit, Offenheit, Toleranz, Liebe und Mut oder in einem Wort, pralle Lebendigkeit auf der anderen Seite aufeinander. Als dann auch noch eine Gruppe „fahrendes Volk“ mit ihren Booten am Ufer des Dorfflusses anlegt, in dessen Anführer Roux (Jonny Depp) sich Vianne verliebt, eskaliert die Situation. Der Bürgermeister, der seine alte Ordnung gefährdet sieht, zieht alle Register um die ungebetenen Gäste loszuwerden und schreckt auch nicht davor zurück die Bürger gegen „die gottlosen Anderen“ aufzustacheln, was schließlich darin gipfelt, dass die Boote der Flussnomaden angezündet werden.  Doch so sehr die alten verkrusteten Strukturen in Person des Bürgermeisters auch um ihr Bestehen kämpfen; gegenüber der Magie der Sinnlichkeit, der Unschuld, der Freude, der Offenheit und Liebe, die nach und nach alle Bewohner ansteckt, hat „das Alte“ letztlich keine Chance.

Und selbst der Bürgermeister Comte de Reynaud, als er in einem Anfall der Wut die Chocolaterie verwüstet und sich ein kleiner Splitter Schokolade auf seiner Lippe verirrt, kann sich am Schluss dieser Magie des Lebens und der Liebe nicht entziehen.

So ist dieser Film für mich sowohl eine Hommage an Sinnlichkeit, Lust, und Genuss, als auch an Liebe, Toleranz, Offenheit und den Mut das Leben in vollen Zügen zu leben und vielleicht ist er auch eine Einladung an uns alle das Gleiche zu tun.

 In diesem Sinne wünsche ich Dir ein Gutes Neues Jahr 2022

Ronald Vogelsang

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